…ließ ich unberührt. Ach, ich berichtete ja noch gar nicht von meinem kleinen Oberhemdprojekt. Es wurden so viele ausgemustert und die Baumwollstoffe sind richtig gut, so dass ich unbedingt etwas daraus nähen wollte. Erst einmal eine ganz kleine Patchworkdecke – das Oberteil und Futter sind fertig, mir fehlte bisher die Rückseite. Nun ist aber ein Bettlaken nicht mehr benutzbar und kann dazu verwendet werden. Aber hier und jetzt geht es um das ungenutzte Hemd. Eines passte nämlich farblich nicht so gut zu den anderen und lag hier noch unangetastet als ich diese schöne Idee dafür fand.
Und jetzt endlich dachte ich mal daran, dass Notebook mit in mein Hobbyreich im Keller mitzunehmen und – noch viel wichtiger! – ich hatte stundenlang Zeit und Ruhe zum nähen. Die brauche ich nämlich, da mir das nähen nicht so leicht von der Hand geht.
Einschub: und überhaupt – jede Art von Kreativität benötigt bei mir sehr viel (innere) Ruhe und Zeit. Zeit zum stöbern in Büchern und Zeitschriften und natürlich auch im Netz. Zeit zum nachdenken und ausprobieren (gerade wieder ein schönes Stück aufgeribbelt ). Zeit zum kramen und räumen und zusammen stellen. Und vieles geht nicht nebenher sondern nur mit voller Aufmerksamkeit. Der Herstellungsprozess an sich ist zumindest beim stricken und häkeln dann wieder (fast) überall möglich. Aber nähen – tja, das ist zum einen an die Maschine und ihren Standort gebunden und verlangt zum anderen viel Konzentration.
Ein paar Details der Anleitung wandelte ich ab: ich versuchte mich an einer “französischen Naht”, nähte die Bodenecken innen an den Seitennähten fest (so dass ein Art Taschenboden entsteht) und die Henkel faltete und nähte ich aus vierfacher Stofflage. Den Praxistest – beim “shoppen” in der Stadt, kein Lebensmitteleinkauf – bestand die Tasche auch schon.
In der Praxis ist es natürlich ein bisschen schade, dass die Hemdbrusttasche außen ist – innen und weiter unten wäre praktischer für Schlüssel etc. Andererseits trage ich meine Wertsachen meistens in den Jackentaschen oder (selten) in einer Handtasche mit mir herum.
Für die Bilder füllte ich die Tasche mit gestrickten Tüchern und Pulswärmern. Für Wollkäufe bietet sie sich also geradezu an.