Ein Jahr lang (mein 10. Blogjahr!) zeige ich jeden Donnerstag ein Kreativprojekt – mal gemixt, mal gekocht, mal gestrickt und noch viel mehr. Ende ist im November 2019.
Ohne Wachs – aber das passte nicht mehr in die Titelzeile. Also wieder ein Pflegebalsam, wie schon vor 5 Wochen, dieses Mal ohne Wachs. Aaaber: es ist natürlich ein “Verdicker” enthalten, das „Viscolid” – ja, ein Link zu einem Shop, dort findet ihr genaue Infos zum Stoff und natürlich kaufe ich meinen Kram selber und erhalte keine Provision.
Also es war Rührtag bei der Lavendelhexe und neben einer Feuchtigkeitscreme (mit dem Emulgator Olivem 1000, Rezept kommt bald ) wollte ich einen wachsfreien Balsam. Das Viscolid habe ich im Haus, eben weil ich “angedicktes Öl” ganz gerne mag. Nicht als Ersatz für eine Creme mit Wasserphase, sondern zur Ergänzung.
Details zu den weiteren Zutaten und zur Anwendung auf feuchter Haut schrieb ich ja schon beim Rosenbalsam, aber ich kopiere es hier auch nochmal rein:
Wollwachs (=Lanolin anhydrit) ist für mich die ideale Pflege für die – äh, reife Haut.
Sheabutter – hat einen geradezu sagenhaften Ruf als Hautpflege, gehört also zwingend auch in dieses Produkt. Hier nahm ich die “klassische” Shea paradoxa, aber in raffinierter Form, weil geruchsneutral.
Mandelöl – sanft, mild, pflegend. Das kann man beliebig austauschen gegen jedes pflanzliche Öl – was einem eben gefällt bzw. in der Kosmetikküche steht.
Squalan – ist eine ganz leichte Ölkomponente und ich wollte unbedingt etwas schnell spreitendes im Balsam haben. Wer das nicht braucht, greift einfach zu einem Pflanzenöl.
Wildrosenöl/Hagebuttenkernöl – setze ich nur abends ein, weil das Zeug nicht sonnenstabil ist! Hilft bei der Hauterneuerung. Details bitte bei Heike Käser nachlesen: klick zu Olionatura
Avocadoöl – hell – ist ebenfalls wunderbar pflegend. Grünes wäre hier geruchlich zu dominant.
Pflaumenkernöl – duftet ganz herrlich nach Marzipan! Das ist der Duftgeber und deshalb sind keine äth. Öle enthalten.
Alle Pflanzenöle sind beliebig austauschbar, ganz nach persönlicher Vorliebe. Wer Marzipan verabscheut, kann ja auf ein anderes Öl ausweichen und nach Wunsch mit äth. Ölen beduften.
Das man alle Gerätschaften – das Glas, in das die Fette gewogen werden, die Dose samt Deckel für das Endprodukt, den Löffel/Spatel etc. – vor Gebrauch mit Alkohol desinfiziert, erwähne ich nicht extra.
Das Rezept (nur in Gramm, sorry, aber wer Prozente will,muss selber rechnen ):
Mandelbalsam (Mandel = Bittermandel = Marzipanduft)
- 3,5 g Viscolid palmölfrei (das ist übrigens ein grobes Pulver)
- 5 g Sheabutter
- 5 g Wollwachs (Lanolin wasserfrei)
- 5 g Mandelöl
- 5 g Avocadoöl, hell
- 4 g Pflaumenkernöl (duftet nach Marzipan)
- 2,5 g Squalan
- 2 g Wildrosenöl
Alles in ein Glas einwiegen und im Wasserbad klar aufschmelzen. Durchrühren und zum abkühlen stehen lassen. Wenn es eintrübt, rühren bis es fester wird. Ich habe die Fettschmelze gleich in das Cremeglas umgefüllt und dann einfach mit einem Edelstahlspatel gerührt, also nicht hochtourig wie empfohlen. Mit der Konsistenz meines Balsams bin ich trotzdem sehr zufrieden!
Natürlich darf auch hier der Hinweis auf Feuchtigkeit nicht fehlen:
reines Fett wird von der Haut oft nicht so gut vertragen. Das kann man mal machen, aber auf Dauer führt das meistens zu sog. Pergamenthaut. Also gibt man erst Feuchtigkeit auf die Haut, darüber dann den Balsam oder auch ein paar Tropfen eines Öles, einer Ölmischung.
Am einfachsten ist, wenn man ein Hydrolat aufsprüht. Oder das Gesichtswasser großzügig aufträgt. Oder man mixt sich eine Ampulle, ein Feuchtigkeitsserum selber. Mit Hyaluron oder ohne, wie man mag.
Ein einfaches Serumrezept schrieb ich dazu: ganz unten steht es.