… wurde es neulich. Es ist Mai, alles wächst und grünt und ich konnte nicht widerstehen und musste allerlei Kräutlein sammeln. Nun habe ich meine große Kräuterzeit schon vor langen Jahren gehabt – da probierte ich aus, was nur ging: Salz und Sirup, Likör und Gelee, Zucker und Öl, Salbe und Tee…. Seitdem weiß ich aber, was ich dann auch zügig und gerne verbrauche und was nicht.
Eine Tinktur allerdings, so ein “wässrig-alkoholischer Auszug”, ist prima zum konservieren meiner Cremes. In den vergangenen Jahren war das meistens eine Johanniskrauttinktur, denn das wuchs im früheren Garten und hier fand ich es im vergangenen Sommer im Wald.
In diesem Jahr habe ich nun eine Frühlingsmischung. Mir kommt es dabei gar nicht auf eine bestimmte Wirkung an, denn sonst hätte ich nur ein Kraut ausgewählt. Ich hatte einfach Freude am sammeln und wollte etwas Sinnvolles herstellen. Im Glas sieht man Veilchen und Löwenzahn, Gänseblümchen und Spitzwegerich, Frauenmantel und Fichtenwipferl. Der Alkohol hat knapp 70 Vol.%.
Und weil ich ein bisschen zuviel Kraut für das Gläschen gesammelt habe, trocknet der Rest jetzt und wird dann in Öl eingelegt. Das Kräuteröl kann ich sowohl in einer Creme als auch in einem Balsam oder Badeöl einsetzen und damit auch garantiert verbrauchen.
Und weil ich so am überlegen war, was ich mit Kräutern machen kann, wird es in diesem Jahr eine wilde “Hausteemischung” geben. Ich schaue mich unterwegs um und nehme ein wenig von diesem und jenem mit. Nach den Sammelregeln: nimm nur was du kennst, was nicht geschützt ist, wo es reichlich wächst und dann nur ein wenig. Im Herbst werde ich noch Blätter meiner Zitronenverbene zufügen. Dann kommt diese Pflanze zum überwintern ins Haus und ich schneide sie zurück.
Und wenn ich dann an kalten Wintertagen meine Lavendelhexenteemischung genieße, kann ich mich an all die Spaziergänge erinnern.
Für den Tee kamen auch noch Waldmeister und Blüten der Eberesche ins Körbchen. Wobei mein Sammelkörbchen gar keines ist, sondern ein kleiner, selbst genähter Beutel aus Baumwolle – hier berichtete ich davon.
Achja, Knoblauchrauke nahm ich auch mit. Die wurde natürlich sofort verarbeitet. Ich schaute, was der Kühlschrank hergibt und so wurde es ein Salat aus Gurke, Lauchzwiebel, Keimen, Knoblauchrauke und ein paar der gesammelten Blüten. Dazu eine ganz simple Vinaigrette aus Essig, Wasser, Öl, Salz und Pfeffer. Obendrüber gestreut ein Mix aus Lein- und Sesamsamen und Sonnenblumen- und Kürbiskernen.