Slipover

Inzwischen hat uns der Herbst so richtig im Griff – es regnet immer wieder und ist sehr kühl geworden. Immer mehr Blätter verfärben sich – wenn auch nur wenige so herrlich rot wie die Pfaffenhütchen – und bald raschelt das Laub wieder unter meinen Schuhen, wenn ich durch den Wald gehe. Die Zeit der warmen Wollsocken hat begonnen. Sofern es nicht wieder wochenlang dauerregnet, finde ich den Herbst nicht sooo schlimm. Zwar mag ich die warme Jahreszeit lieber, aber das es vier unterschiedliche Jahreszeiten gibt, gefällt mir sehr.

Der Titel sagt aber „Slipover“ – was ist das? Früher hieß es Pullunder, jetzt kommt das Teil unter einem neuen Namen wieder. Na, das kennen wir ja schon von anderen Dingen. Letztlich ist es mir auch egal, wie das Dingens genannt wird. Ich habe mal wieder gehäkelt, weil ich da ein gleichmäßiges Maschenbild produziere. Ich stricke ja sehr locker, für Kleidungsstücke ist das nicht optimal, weil sich die Teile dann aushängen und die Form verlieren können. Das häkeln auch noch schneller geht, sei nur am Rande erwähnt… Jedenfalls ist so ein wärmendes „Schlüpfrein“ für diese ungemütliche Jahreszeit doch genau richtig!

Vor etlichen Jahren kaufte ich zwei Stränge eines handgefärbten Sockengarnes, um damit etwas Größeres anfertigen zu können. Tja und dann kam es wie so oft: sie wurden gewickelt und dann lagen sie und lagen und lagen. Vor ein paar Wochen studierte ich dann Westen und Pullunder auf Ravelry – wieviele Meter Garn werden verbraucht, wenn man größer als XS trägt? Und siehe da: 800 m können ausreichen.

Nun weiß ich zweierlei: häkeln verbraucht mehr Garn als stricken und manche Muster fressen mehr Meter als andere. Aber dass das Grannymuster sooo viel mehr verbraucht als einfache Stäbchen und Luftmaschen hätte ich doch nicht gedacht. Zuerst entstand nämlich das Rückenteil – ein Grannyquadrat = ein Strang Wolle. Uh, das wird aber knapp. Für das Quadratvorderteil wählte ich aus reinem Spaß an der Abwechslung ein anderes Muster. Und dann war das Teil genauso groß wie das erste und es war noch jede Menge Garn übrig!

Das war sehr gut, denn so konnte ich die Teile mit festen Maschen und Luftmaschen zusammen häkeln und hatte dann noch reichlich Garn um nach unten zu verlängern – und dann gab es noch Luftmaschenbänder für die Seiten und die letzten Meter der Wolle liegen nun im Restekorb.

Das Ding ist also sehr simpel aufgebaut: zwei Quadrate, oben an der „Schulter“ zusammen genäht oder gehäkelt, an den Seiten ebenfalls – Hals- und Armausschnitte natürlich offen lassen – und wer mag, kann die Saumkanten mit einer Kante behäkeln oder die Seitenschlitze mit Bändern schnüren oder oben einen Kragen anhäkeln oder Ärmel….. Weil ich die Quadrate von der Mitte nach außen häkelte, brauchte ich keine Maschenprobe, sondern konnte einfach schauen, ob eine Kante lang genug ist. Natürlich könnte man nach demelben Prinzip einen Pullunder auch stricken.

Das knipsen gestaltete sich sehr schwierig… An der Frau wollte ich nicht, denn dazu hätte ich mich umziehen müssen -faulbin- und draußen bei Wind und Regen fand ich auch nicht reizvoll. Also bei Kunstlicht im Zimmer auf dem Fußboden – zum besseren Kontrast legte ich ein Stück Pannesamt unter. Auf dem folgenden Foto sind die Farben auf meinem Monitor sehr gut getroffen:

Das Garn ist ein Sockengarn aus 75 % Blue Faced Leicester (das ist eine Schafrasse) und 25 % Polyamid mit einer LL von 400 m/100 g. Knapp zwei Stränge des handgefärbten Garnes (die Färberin hat sich inzwischen in Skudderia umbenannt) habe ich verarbeitet.

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