Diesen habe ich aber als Gesichtspflege konzipiert. Er sollte leicht und nicht wachsig sein. Daher beinhaltet er ein sog. Esteröl und Squalan – also nicht nur Pflanzenöle. Es gibt ja Menschen, die „reine“ Naturkosmetik aus puren Rohstoffen rühren oder nutzen wollen. Das ist eine ganz persönliche Entscheidung, da gibt es kein richtig oder falsch. Ich verzichte auf viele Wirkstoffe und noch einiges (Silikon, Erdöl in jeder Form usw.), aber nehme mir die Freiheit, auch Zutaten zu verwenden, die stark verarbeitet sind. Mein heiß geliebtes Wollwachs z.B. gehört dazu. Aber auch Emulgatoren, manche Konservierer und Wirkstoffe. Jede*r wie sie/er mag.
Einen Balsam, pures Fett also, trägt man natürlich auf feuchter Haut auf. Ich leistete mir den Luxus und kaufte im Drogeriemarkt ein Nerolihydrolat der teuren Naturkosmetik- und Aromatherapiefirma mit den grünen Flaschen. Das sprühe ich auf mein Gesicht, ehe ich sparsam den köstlichen Balsam auftrage.
Schon zweimal rührte ich ihn: einmal mit zart nach Marzipan duftendem Pflaumenkernöl und einmal mit herrlichem grünen Avocadoöl – das braucht aber durchaus ein wenig extra Duft. Der erste Versuch war mein Testbalsam mit neuen Zutaten (das Wachs kannte ich noch nicht), der zweite ist nun die endgültige Version. Welches Pflanzenöl man nimmt, ist aber fast egal. Nimm, was dir gefällt und deiner Haut wohl tut.
Lavendelhexes Gesichtsbalsam
- 5 g Myrica Wachs (Myrica Pubescens Fruit Wax)
- 7 g Esteröl sensolv (Isoamyl Laurate)
- 3 g Squalan
- 2 g Wollwachs (Lanolin wasserfrei)
- 6 g Avocadoöl (grün) oder Pflaumenkernöl (der Duft!!) oder Pflanzenöl(e) nach Wahl
Alles zusammen im Wasserbad schmelzen. Während der Abkühlphase hin und wieder umrühren. Nimmt man Pflaumenkernöl, so duftet der Balsam zart nach Marzipan. Das Avocadoöl dagegen verträgt 1 – 2 Tr. äth. Öl. Ich nahm Fenchel, so etwas entscheide ich aber spontan nach Bauchgefühl. Lavendel geht natürlich immer. Wie immer bei ätherischen Ölen: nimm nur, was du magst und verträgst und in geringen Mengen. Pro 10 g Produkt darf es 1 Tropfen eines milden äth. Öles sein. Gerne auch weniger, also 1 Tropfen auf die Gesamtmenge Balsam.
Für mich ist dieser Balsam durchaus eine „im-Haus-Pflege“, weil er wirklich leicht ist und ich nur eine winzige Menge benutze. Jetzt habe ich ja meine Tagescreme, aber davor nutzte ich eine ganze Weile nur dieses Labsal für meine Gesichtshaut. Wie schon öfter erwähnt: abends bleibt meine Haut pur. Milde Reinigung, ein schönes Gesichtswasser oder Hydrolat – fertig. Selten mal eine Gesichtsmaske oder ein Peeling. Nach einem Peeling gibts natürlich eine feine Verwöhnmischung. Aber da kann man auch keine starren Regeln aufstellen. Zum einen ist jede Haut individuell und zum anderen ändern sich die Bedürfnisse der Haut. Je nach Jahreszeit und Witterung darf es mehr oder weniger Pflege sein.
So, genug davon. Heute ist Heilig Abend.
Ich wünsche euch ein wundervolles, geruhsames und besinnliches Fest mit euren Lieben –
oder alleine, aber immer friedlich und fröhlich!