Mal wieder gestickt

Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal erwähnt, dass ich mich hin und wieder am „visible mending“ versuche, dem sichtbaren reparieren, und hier davon berichten will. In meinem Handarbeitsraum liegt ein kleiner Stapel mit Flickwäsche. Zur Zeit besteht er aus einigen Wollsocken (handgestrickt, aber nicht von mir), einer Bluse, zwei Shirts, einer Strickjacke… und es kommt immer mal etwas dazu und natürlich wird auch immer mal ein Teil bearbeitet und geht dann wieder in den Alltag zurück.

Bei den Socken ist die Sache einfach: ein beliebiges Sockengarn aus der Restekiste fischen, zum Stopfpilz und einer Nadel mit stumpfer Spitze greifen und stopfen. Die Farbe ist mir egal, da die Stopfstellen im Schuh oder Hausschuh verschwinden. Wäre mir aber auch wurscht, wenn es jemand sieht.

Diese Bluse aber – das war schwierig. Sie ist schon seit vielen Jahren bei mir und es ist schon sehr lange her, dass ich den Riss entdeckte. Mysteriös, wie er dort hingekommen ist…. Damals flickte ich anders. Ich schnitt ein Stückchen Stoff ganz unten aus der Knopfleiste und bügelte es mit „Zauberpulver“ hinter den Riss. Hielt ja und reichte, wenn ich die Bluse nur zuhause trug.

Nun möchte ich sie aber als Jackenersatz nutzen und da wollte ich diesen schlecht geflickten Riss irgendwie verschönern. Seit Monaten grübelte ich immer mal darüber nach, was ich damit anfange. Erst dachte ich an ein Stoffstück in Form einer Maus, zugeschnitten war es schon, aber das war mir dann doch zu klobig.

Vor kurzem stöberte ich in meiner kleinen Kiste mit dem Stickgarn und fand eines, dass eine sehr ähnliche Farbe hat wie diese Bluse. Hm, damit lässt sich doch etwas anfangen. Einige Bücher mit Stickmotiven durchgesehen, entschied ich mich für einen Vogel.

Den Entstehungsprozess habe ich in Bildern festgehalten, man sieht dort wasserlösliches Stickvlies. Das soll ja in der Kläranlage ausgefiltert werden und kein Mikroplastik ergeben. Aber ich war doch froh, dass ich es beim auswaschen in einer Schüssel mit kaltem Wasser mit den Fingern einfangen und im Mülleimer entsorgen konnte. Natürlich schnitt ich das meiste vorher schon weg, es blieb nur ein kleiner Rand um das Motiv herum stehen.

Mit meinem Ergebnis bin ich jedenfalls ganz zufrieden. Hier unten seht ihr, was nun unter der kleinen Stickerei verborgen ist.

Leider immer noch wichtig: solange dieser grauenhafte Krieg andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick

3 Gedanken zu „Mal wieder gestickt

  1. Toll gelungen!
    Wozu benötigt man das erwähnte Stickvlies? Ich hätte ganz naiv direkt auf dem Stoff gestickt…

Kommentare sind geschlossen.

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