Schwarz sollte es sein

mein neues Tuch. Ganz und gar dunkel, ohne Farbakzente. Dabei mag ich solche kleinen farbigen Akzente so gerne! Aber nicht immer passen sie zu meiner Kleidung. Daher: ein schwarzes Tuch muss her!

In meinem Vorrat suchte ich mir zwei passende Garne zusammen. Da war noch ein Restknäuel Lace von der Wollmeise (die sind im Original 300 g schwer – der Begriff „Rest“ kann also durchaus 100 g und mehr bedeuten!) und auch ein Knäuel der flauschigen Setasuri/Lana Grossa war schwarz. Für Notfälle kramte ich auch noch einen ebenfalls schwarzen Rest Kidsilk (ohne Banderole, Hersteller daher unbekannt) heraus.

Dann hieß es: finde eine Form! Das ist immer ein schwieriger Part. Es gibt sooo viele großartige, schöne, interessante Tuchformen! Hier entschied ich mich für – ja, was ist das eigentlich? Wenn ich die späteren Zu- und Abnahmen auf der anderen Seite gemacht hätte, wäre es ein Parallelogramm geworden. Hab ich aber nicht: ich habe oben eine lange Kante, unten eine etwas kürzere. Und natürlich zwei kurze Seiten. Na, egal, es trägt sich toll!

Ich begann wie bei einem simplen Dreieckstuch von oben: also einige Maschen anschlagen – 2 Randmaschen, 1 Masche, 2 Mittelmaschen, 1 Masche, 2 Randmaschen = 8 Maschen – und dann:

Hinreihe: 2 Randmaschen, Umschlag, rechte Maschen bis zu den Mittelmaschen, Umschlag, 2 Mittelmaschen, Umschlag, rechte Maschen bis 2 Maschen vor dem Reihenende, Umschlag, 2 Randmaschen

Rückreihe: alle Maschen und Umschläge rechts stricken

Das ergibt Löcher durch die Umschläge. Will man das nicht, muss man die Umschläge in der Rückreihe verschränkt abstricken oder andere Zunahmen wählen. Z.B. aus dem Querfaden.

Als ich 200 Maschen hatte – auf jeder Seite also 100 – kettete ich eine Seite ab (durch abhäkeln: Kettmasche auf die Masche, eine Luftmasche usw.) und strickte auf der anderen Seite schräg „bias“ weiter. Dafür nimmt man an einer Seite eine Masche zu und an der anderen Seite eine Masche ab. Jeweils in der Hinreihe, die Rückreihen sind hier auch wieder nur rechte Maschen. Da ich ja eine Seite eines Dreiecks hatte, habe ich dort, wo die ehemalige Mittelmasche war, abgenommen und auf der anderen Seite zugenommen. Für ein Parallelogramm hätte ich das umgekehrt machen müssen.

Jetzt ging es also schräg weiter und ich wechselte immer mal das Garn: die Wollmeise ist ein reines Merinowollgarn und die Setasuri ein flauschiges Alpaka-Seide-Gemisch. Ich finde sowohl die Optik als auch die „Griffigkeit“ von beiden gemeinsam, bzw. abwechselnd, einfach wundervoll. Nicht so zart wie bei puren Flauschtüchern, aber auch nicht so schwer wie reine Wollschals.

Als Abschluss suchte ich noch eine schöne Häkelborte. Die von Kristin Omdahl (Link zu ihrer Homepage) selbst verlegten Bücher gibt es bei Amazon auch hierzulande. Natürlich sind die Bücher selbst auf englisch. Die beiden „Crochet Power“-Bände sind phantastisch! Sie geben mir unendlich viele Möglichkeiten der Gestaltung an die Hand! Band 2 behandelt Randborten „Edgings“ (hier der Link zum E-Book direkt bei Kristin: klick) und daraus wählte ich „Gladys“ und wandelte sie minimal ab. Von dem Setarusigarn war nicht mehr sehr viel übrig, so dass ich erstmal nur die beiden kurzen Seiten behäkelte. Die lange Oberkante bekam einen ganz einfachen Rand aus festen Maschen und Luftmaschen im Wollgarn.

Und dann griff ich noch zum „Notfallgarn“ und häkelte auch an der Unterseite die Borte. Ich bin sehr zufrieden mit dem leichten, warmen und schwarzen Tuch! So ausführlich beschrieben habe ich das in erster Linie für mich selbst: damit ich bei Bedarf nachschauen kann, wie ich vorging. Aber vielleicht dient es ja jemandem als Anregung, selber ein Tuch zu entwerfen.

Die Garne im Detail: Wollmeise Lace, 100 % Wolle, LL 1575 m/300 g. Setasuri/Lana Grossa, 69 % Alpaka, 31 % Seide, LL 212 m/25 g. Das unbekannte Kid Silk wird in etwa so sein: 25 % Seide, 75 % Mohair, LL 220 m/25 g.

Leider immer noch notwendig: solange der grauenhafte Krieg gegen die Ukraine andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick

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