Diese Pflanze ist eine sogenannte invasive Art und wächst hier in der Gegend teilweise sehr üppig. Ich setze hier mal einen Link zu Wikipedia, falls jemand mehr wissen möchte: klick.
Daher kann ich das Zeug überall unbesorgt abschneiden und mitnehmen, wenn ich es am Wegesrand sehe. Die Stiele ähneln Bambus und zwischen den Knoten sind sie innen hohl. Man kann sie also für allerlei Dekozwecke einsetzen. Als „Steckhilfe“ für Trockenblumen habe ich sie neulich schon gezeigt –klick-.
Dieses Mal habe ich etwas aus dem Buch „Geschenke wachsen vor der Tür“ von Dajana Krüger ausprobiert. Der Link führt zu Buch7, einem Online-Buchhändler, den ich gerne empfehle.
Also das Buch ist wirklich schön und enthält einige zauberhafte Projekte! Deshalb habe ich es ja gekauft. Unter anderem werden Kerzen in Stengeln des Staudenknöterich gegossen. Aus Kerzenresten ist das eine großartige Sache fand ich und legte los.
In einer alten Konservendose und im Wasserbad ließ ich das Wachs schmelzen. Dabei fiel mir auf, dass man mit dem Dosenrand nicht gut gießen kann und holte den kleinen Topf hervor, den ich auch schon für Spielereien mit Wachs nutzte. Umgefüllt und weiter gehts. Die Kerzenfarbe war mir egal -use what you have- also nutzte ich eben, was vorhanden war.
Für den Docht bediente ich mich aus meinem Fundus. Diese Kerzendochte hat mein Großvater gekauft und aus Wabenplatten Kerzen gerollt. Die Dochte sind nun viele Jahrzehnte alt, haben etliche Umzüge mitgemacht und hin und wieder gebrauche ich auch mal einen.
Diesmal tauchte ich die Dochte erst in das Wachs und zog sie dann möglichst gerade. Trotzdem sind sie schief in den Naturformen und an manchen Stellen der Kerzen sieht man sie.
Die Abschnitte des Japanknöterichs habe ich mit dem Fuchsschwanz zugesägt. Beim schneiden mit der Gartenschere splittert der Pflanzenstiel, das taugt also nur für die Ernte. Dann stellte ich die Stielstücke dicht in ein Glas. Ich wollte nur einige füllen, die anderen stehen daher mit den Knoten nach oben. Und natürlich legte ich Altpapier unter – ich kleckere garantiert beim einfüllen.
Docht rein, flüssiges Wachs vorsichtig in einen Stiel gegossen und dann hielt ich erstmal den Docht fest, weil er zur Seite kippte. Als er fest genug stand kam die nächste Kerze an die Reihe. Für meine sechs Kerzen brauchte ich also schon einige Minuten. Dann ließ ich alles gut abkühlen und fest werden. Soweit war es noch einfach. Nun begann der schwierige Teil, der leider nicht im Buch erklärt wird: wie bekomme ich die Kerzen da heile raus, bzw. die Stiele kaputt ohne die Kerzen zu zerstören?
Nach ein bisschen probieren fand ich einen guten Weg: unten, wo der Stielknoten den Abschluss bildet, mit der Gartenschere angeschnitten. Dabei reißt der Stengel ja auf. Dann mit einem Schraubendreher vorsichtig die Stücke aufgebogen und entfernt.
Das ging bei fast allen Teilen gut. Die meisten Stielabschnitte waren noch grün, denn es ist schon zwei Wochen her, dass ich die Pflanze sammelte und auch sofort die Kerzen goss. Nur ein Abschnitt war schon etwas braun, und der brach mittig durch und mit ihm die Kerze.
Die Kerzen sind relativ dünn, daher befestigte ich eine mit Klebwachs in einer alten Tasse und gab dann etwas Sand hinein. Obwohl der Docht nicht mittig ist, brannte sie sehr gut herunter. Nach jedem auspusten kürzte ich den Docht. Die Dicke eines Kerzendochtes hängt vom Durchmesser der Kerze ab. Da gibts wohl ein ideales Verhältnis. Ich kenne es nicht und es ist mir auch nicht wichtig, weil ich nunmal nehme, was ich im Haus habe. Wer erst Dochte kaufen möchte, kann sich ja informieren, was da am sinnvollsten ist. Übrigens funktioniert wohl auch ein simpler Baumwollfaden als Kerzendocht. Topflappengarn im Haus? Super, kannst du nehmen. Habe ich aber noch nicht selber ausprobiert.
Das hier bleibt: es gilt immer noch: solange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick
Und wie drücke ich sinnvoll Solidarität mit Israel aus?
Toll gemacht und geworden!
Wäre mir allerdings zu viel Aufwand für zu wenig Brennstunden. Aber hier war wahrscheinlich auch eher der Weg das Ziel und keine Massenproduktion, wie bei mir 🙂
Danke! Nee, für die Massenproduktion ist das nichts. 😆 Genau, es reizte mich einfach, etwas aus den „bösen“ Stielen zu machen.