Dass ich blaue Kreuzspindeln aus einem 3D-Drucker besitze hatte ich euch hier schon erzählt und hier das erste Ergebnis gezeigt. Inzwischen sind noch einige dieser Spindeln – dieselbe Datei, aber in grün – bei mir eingezogen. Und die wollten auch angesponnen werden. Nicht wegen der anderen Farbe, sondern weil sie (aus technischen Gründen) etwas leichter sind.

Nun war ich vor kurzem auf einem Mittelalterfest und habe dort bei einer Frau ein kleines Bündel Alpakafasern gekauft. Die sind gewaschen und kardiert, nur kleine Strohstückchen hier und dort, die sich leicht auszupfen lassen. Auf der Banderole steht keine Adresse oder HP, nur ein Vorname und dahinter „Wolle“. Also bleibt sie eben anonym auch hier, weil das scheinbar ihr Wunsch ist. Ich habe gerne bei ihr gekauft, war ein nettes Gespräch.

So, diese flauschig-weiche Alpakawolle (das Tier heißt Pablo, vermute ich, weil der Name handschriftlich vermerkt ist) kam also auf eine der neuen Spindeln und ich bin von beidem sehr angetan! Es machte so viel Freude: sowohl das ausziehen der Fasern als auch das Spiel mit der leichten Spindel. Und weil ich fast jeden Abend spann, war ich mit den 50 Gramm Fasern auch ziemlich schnell fertig. Den Faden habe ich dann mit einem dünnen Seidengarn verzwirnt, dass ich vor vielen Jahren auf einer Klöppelausstellung erstand. Damals schon mit dem Gedanken, gesponnenes Garn damit zu verzwirnen. Anschließend wurde das Garn wieder gehaspelt und gewaschen und gewickelt. Also die beiden größeren Stränge auf dem Bild unten sind inzwischen Knäuel.

Und weil es nur eine kleine Menge ist wusste ich sofort, dass ich Pulswärmer daraus stricken möchte. Ich griff zu den Trionadeln, mit denen ich sehr gerne kleine Runden stricke. Auf einer dickeren Nadel wurden 21 Maschen aufgestrickt, dann folgten zwei Reihen rechte Maschen und nun wurden die erste und letzte Masche zusammen gestrickt. Das ergibt 20 Maschen in der Runde. Ganz schlicht 40 Runden rechte Maschen hoch, das schien mir lang genug, locker abgekettet – fertig. Warm und weich sind meine neuen Handgelenkwärmer. Bei dem derzeitigen Wetter kann ich sie schon gut tragen. Ein Knäuel ist noch übrig und der kleine Strang. Hm, vielleicht wäre ein Stirnband daraus ganz nett?

Das hier bleibt: solange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick

Und natürlich gilt für mich: Solidarität mit Israel!