Und darüber freue ich mich ganz besonders, denn das Garn war vorher etwas anderes. Ein gestrickter Überwurf nämlich. Ich berichtete hier davon: klick. Lange her, hm? Jedenfalls lag das Ding über dem Sessel und der stand im Schlafzimmer und ich habe mich jedesmal geärgert, wenn mein Blick auf das Ding fiel. Nun fand der Sessel seinen Weg in einen anderen Raum und wurde wieder fleißig genutzt. Daher kam ein robusteres Tuch aus bedruckter Baumwolle als Überwurf zum Einsatz und das Strickteil lag ohne Aufgabe herum. Aber damit kann man doch sicher noch etwas anfangen? Ja, nämlich ganz einfach aufribbeln. Das ging sogar erstaunlich gut und schnell.

Dann überlegte ich, dass ein gehäkeltes Oberteil aus dem Garn doch ganz nett wäre und zog ein entsprechendes Büchlein aus dem Regal: „Shirts & Co. aus Bobbel häkeln“ von Veronika Hug, ich verlinke mal zu Buch7: klick. Daraus wählte ich das „Raglan Shirt Hello again“. Einige kleinere Abwandlungen mussten natürlich sein. Ich begann mit „Ovalen“ aus Luftmaschen und Stäbchen und häkelte die ersten und die letzten fünf Runden des Musters mit Doppelstäbchen. Am oberen Rand häkelte ich später noch zwei Reihen als Bündchen. Vorne sind es feste Maschen, im Nackenbereich aber Stäbchen. Die sind höher und so wollte ich das haben. Und natürlich habe ich ganz unten als Abschluss eine kleine Borte aus „liegenden Stäbchen“ angefügt.
Für die Länge zählte ich weder Reihen oder Zentimeter, sondern ging nach meinen Farben vor. Ich wollte auf keinen Fall reines Weiß in meinem Shirt haben! Also endete das Teil mit drei Fäden rosa und einem Faden weiß.


Zur Erklärung: das ist ein sogenanntes „gefachtes“ Garn. Da liegen vier dünne Fäden zusammen und werden gewickelt. Zuerst sind alle in einer Farbe. Hier ein dunkles violett. Nach einigen Metern wird ein Faden abgeschnitten und eine neue Farbe dort angeknotet. Das läuft wieder einige Meter, dann wird noch ein Faden durch die neue Farbe ersetzt und so geht es immer weiter. Bis dann alle vier Fäden die neue Farbe – hier einen Fliederton – haben. Dann kommt die nächste Farbe dran – das ist hier rosa. Und danach folgt in diesem Fall noch weiß. Das ganze nennt sich „Farbverlauf“. Es sind aber eher Blockstreifen oder -abschnitte, die dabei entstehen, keine echten Farbverläufe. Bei denen wird nämlich eine Farbe immer heller und geht dann in eine andere Farbe über und die wird dann dunkler. Ich finde, bei diesen Bobbeln sieht man doch immer die Farbblöcke.
Wie dem auch sei: das Garn ist verwandelt. Und zwar in etwas, das zum einen sehr einfach zu arbeiten war. Ich häkele mit solch gefachtem Garn problemlos, aber ich hasse es, damit zu stricken. Und zum anderen ist auch noch etwas entstanden das hübsch und tragbar ist. Hätte ich schon viel eher machen sollen. Nun ist noch einiges Garn in rosa-weiß übrig. Aber irgendwann wird sich auch dafür ein Häkelprojekt finden…

Das hier bleibt: solange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick
Und natürlich: Solidarität mit Israel!
Stimmt, wenn ein Laie darauf hingewiesen wird, sieht man, dass es kein richtiger Farbverlauf ist. Sieht aber trotzdem sehr schön aus, finde ich.
Danke dir sehr! Es gefällt mir ja auch, sonst hätte ich das Garn nicht gekauft – aber…. 🙂