Ein Jahr lang zeige ich jeden Donnerstag ein Kreativprojekt – mal gemixt, mal gekocht, mal gestrickt und noch viel mehr. Ende ist im November 2019.
Eine Anleitung gibt es heute nicht, aber ein Kreativprojekt ist mein Tuch dennoch. Es entstand schließlich ohne Anleitung – wenn das nicht kreativ ist! Ein paar Hinweise dazu, wie ich vorging, gibt es zwar – die sind aber eher für erfahrene Tuchstricker*innen. Trotzdem gilt natürlich: wer Fragen hat, immer her damit.
Der Aufbau des Tuches ist recht einfach. Nehmen wir als Vergleich ein “normales” Dreiecktuch, das von oben gestrickt wird. Da beginnt man mit wenigen Maschen und hat 4 Zunahmen auf 2 Reihen: in der Hinreihe je eine an den Rändern rechts und links und dazu zwei in der Mitte, neben einer Mittelmasche. Bei der hier gezeigten Konstruktion gibt es 6 Zunahmen auf 2 Reihen und zwar ausschließlich jeweils neben einer Mittelmasche. Keine am Rand. Alle Zunahmen erfolgen in den Hinreihen, die Rückreihen werden einfach glatt (oder im Muster oder kraus…) gestrickt. Statt einer Mittelmasche können es natürlich auch 2 oder mehr sein. Hier sind es jeweils zwei…
Ich brauchte 16 Maschen als Anfang – 3 Randmaschen links, 3 Randmaschen rechts, 3 x 2 Mittelmaschen und jeweils eine “Zwischenmasche”. Also begann ich mit einem sog. Garter-Tab. Drei Maschen provisorisch aufnehmen, 10 Rippen kraus rechts stricken (= 20 Reihen), aus jeder Rippe eine Masche heraus stricken, die provisorischen drei aufnehmen. Ergibt 16 Maschen auf der Nadel. Eine wunderbare bebilderte Anleitung findet ihr hier auf dem Blog von Lanade – beachtet aber, dass für mein Tuch mehr Maschen notwendig sind, daher mehr Rippen gestrickt werden müssen.
Dann geht es weiter: 3 Randmaschen (immer kraus rechts), gefolgt von dreimal: *1 re, U, 2 re, U* enden mit 1 re und 3 Randmaschen. Rückreihe: bis auf die Randmaschen alles links stricken. In dieser Weise wird weiter gestrickt, nur dass man statt einer immer mehr Maschen zwischen den “U, 2 re, U” hat:
- Hinreihen: 3 RdM, *re bis MM, U, 2 re, U* dreimal stricken, dann re bis zu den RdM, 3 RdM. .
- Rückreihen: 3 RdM rechts, alle M und U li, 3 RdM rechts.
- MM steht hier sowohl für Mittelmaschen als auch für Maschenmarker, weil es sinnvoll ist, hier Marker zu setzen
Das ist also das Prinzip. Ich habe immer mal eine Rückreihe rechts gestrickt, um ein wenig Struktur in das Tuch zu bekommen. Dabei die Mittelmaschen weiterhin links, so dass die glatt rechts über die ganze Länge laufen. Aber Muster und Randmaschen kann man ja individuell festlegen.
Und zweimal sind kleine Muster eingefügt, aber sehr spontan, damit bin ich nicht so zufrieden. Gestrickt bis vom Knäuel fast nichts mehr da war und dann eine Borte quer dran. Tja, welche Farbe das Tuch nun wirklich hat, dürft ihr euch aussuchen.
Das Hauptgarn ist “Seidenstraße” von Zitron, 400 m/100 g. 65 % Merino, 35 % Seide. Es gleitet wie von selbst über die Nadeln, ganz herrlich! Für die Borte verbrauchte ich 20 g vom “Lace Lux” von Lana Grossa, LL 310 m/50 g, 67 % Viskose, 33 % Wolle.
Sowohl die Form als auch das Material finde ich wunderbar!