Lange habe ich gehäkelt

und im März wurde die Weste, der Seelenwärmer, der Shrug – wie immer man sowas nennt – fertig. Das war ein schönes Nebenherprojekt. Sehr einfach zu häkeln und ich konnte dabei einen Film oder eine Doku gucken oder mich sonstwie berieseln lassen.

Die Wolle liegt schon soooo lange im Vorrat. Mein erstes Wollfest in Hamburg – da erwarb ich das schöne Alpakagarn. Der Händler hat sich inzwischen umbenannt in Hansafarm (Link führt zur HP), vertreibt aber immer noch die herrlichen Alpakagarne. Mein Kauf war eine Tüte mit vier Knäulen à 50 Gramm und das Garn hat Lacestärke, also 400 Meter Lauflänge pro Knäuel. Das ist ein recht dünner Faden und daher kam ich vom ursprünglich geplanten gestrickten Lochmustertuch auch sehr schnell wieder ab. Diverses probierte ich und ribbelte wieder und dazwischen lag das Garn lange Zeit unberührt in seiner Kiste.

Im Januar 2022, beim stöbern auf Ravelry, fiel mein Blick wieder einmal auf ein sehr einfaches gehäkeltes quadratisches Tuch, in einem Netzmuster. Hmm, das könnte doch zum Alpaka passen. Also Garn raus, Häkelnadel her und los. Jep, sieht gut aus, läßt sich prima verarbeiten und ist ein wunderbares Nebenprojekt. Die kostenlose Anleitung heißt Carolyn Shawl (Link führt natürlich zu Ravelry) und ist von Jenny King (Link zu ihrer HP).

Im Lauf vieler Monate wuchs das Tuch – es wird übrigens von der Mitte nach außen in Runden gehäkelt – und ich überlegte mir, dass daraus doch ein schöner Seelenwärmer werden könnte. So richtig zum einhüllen, denn genug Garn war ja vorhanden. Als mir das Quadrat ausreichend groß erschien, faltete ich es einmal in der Mitte und steckte mit Maschenmarkierern die Ärmelnähte zusammen und konnte anprobieren. Dann häkelte ich in Runden weiter herum für den Kragen und die untere Länge. Jetzt natürlich ohne Zunahmen. Als Abschluss überlegte ich mir noch eine Muschelrunde und dann ging es auch schon an die Ausarbeitung. Die Ärmelnähte häkelte ich so: 1 fM in den Bogen, 3 LM, 1fM in den gegenüberliegenden Bogen. Und auf diese Art die Naht hoch. Dadurch ist sie ins Muster integriert (das besteht aus 7 LM, 1 fM in den Bogen) und fällt nicht weiter auf. Und natürlich folgte die Abschlussrunde auch rund um die Armöffnung.

Das Ding zu fotografieren ist nicht einfach. An mir wollte ich das aus diversen Gründen nicht. Unter anderem weil ich hier im Moment nicht den Ort für diese Art Bilder habe. Dazu muss erst alles vom Wasserschaden in Ordnung sein, dann kann ich wieder Selbstbildnisse im Haus knipsen. Also raus hinters Haus und dann: äh, ja wie zeigt man dieses Teil eigentlich? Auf den Boden werfen bringt ja nicht viel und überhaupt ist das schwierig. Na, ich gab mir Mühe – sie war stets bemüht, steht dann im Arbeitszeugnis. Der Stock symbolisiert Arme und Schultern, das hilft vielleicht beim Verständnis.

Vielseitig tragbar ist der Seelenwärmer aber. Als Schal, Cowl oder eben als Shrug. Die Armlöcher sind groß genug, dass der Kopf durchpasst. Zusammenlegen, die Ärmelöffnungen übereinander, Kopf durch – Cowl. Längs zusammenlegen, um den Nacken legen, ein Ende durch ein Armloch ziehen – Schal. Verbraucht habe ich 100 Gramm. Es ist also noch genug für ein weiteres Projekt vorhanden.

Und wer das alles tatsächlich bis hierher gelesen hat: meine Hochachtung!

Das hier bleibt: solange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick

Und natürlich: Solidarität mit Israel!

4 Gedanken zu „Lange habe ich gehäkelt

  1. Danke, liebe Lavendelhexe, für den wunderbaren post. Das ist so wohltuend. Und ein schönes Nadelprojekt zum Nachnadeln. Einen schönen Frühlingsbeginn wünsche ich Dir,
    Hoa

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