Kuschelwarm

ist meine neue Mütze. Denn ich habe nicht nur warme Wolle, sondern auch einen dicken Faden eines Mohairgarnes zum stricken genommen. Dazu hat sie eine kleine Besonderheit – nämlich abgenähte Ecken.

Im Lauf der letzten Jahre strickte ich ja öfter mal eine Mütze. Bei den meisten stellte ich irgendwann fest, dass ich nicht glücklich mit ihnen bin. Sie sehen nicht gut an mir aus – oder ich nicht gut mit ihnen. Also ribbelte ich sie dann wieder. Gutes Garn verträgt das, nur mit Mohair und ähnlich flusigem ist es schwierig bis unmöglich. Aber bei glatter Wolle kein Problem. Auch anderes wird von mir gnadenlos geribbelt, wenn ich fest stelle, dass ich es nicht trage und nutze.

Und da lag nun also ein doppfelfädig gewickeltes Knäuel einer puren Wolle (Lace von der Wollmeise). Weil es eben mit zwei Fäden verstrickt wurde und ich absolut keinen Nerv habe, so etwas beim wickeln in Einzelfäden zu trennen. Und die Idee für eine Kuschelmütze reifte in mir. Denn die eine Mütze trage ich oft und gerne. In der Form hätte ich doch gerne eine zweite, diesmal mit etwas Mohair – das Knäuel liegt hier nämlich auch schon einige Jahre und wartete auf seine Bestimmung. Gedacht, getan. Gestrickt wird einfach ein „Rechteck“, schräg – also mit einer Zunahme an einer Seite und einer Abnahme an der anderen Seite.

63 Maschen schlug ich mit Nadelstärke 4 mm an. Dann die Hinreihe immer so: 1. Masche links abheben, 1 Masche rechts, 1 Umschlag. Nun rechte Maschen bis 4 Maschen vor dem Ende, 2 rechts zusammen, 2 Maschen rechts. Und die Rückreihe immer so: 1. Masche links abheben, rechts bis zum Umschlag. Umschlag verschränkt abstricken, 2 Maschen rechts.

Als die Seite mit den Umschlägen einmal um meinen Kopf passte, musste ich mir überlegen, wie ich die Verbindung möchte. Anschlag- und Abkettrand kann man zusammen nähen. Oder einen provisorischen Anschlag machen und dann beide Seiten mit dem Maschenstich verbinden oder mit 3-Nadel-abketten. Ich kettete auch gemeinsam ab: eine Masche aus dem Anschlag aufstricken, mit einer Masche auf der Nadel zusammenstricken. Und gleichzeitig abketten – entweder „normal“ durch Überzug, oder locker durch zusammenstricken. Alles ziemlich einfach, wenn man die Grundlagen des strickens beherrscht. Können aber auch Anfänger*innen. Der große Vorteil ist, dass man erst unterwegs bestimmt, welchen Umfang man braucht. Nur die Höhe wird beim anschlagen festgelegt. Im Zweifel daher mehr Maschen anschlagen – ein sehr breiter Umschlag oder „slouchy“ ist besser als wenn die Kopfbedeckung zu kurz ist. Nun noch die Naht oben schließen. Bei mir ist die Seite oben, an der ich die Maschen zusammen strickte, die ist tatsächlich etwas kürzer, bzw. nicht so dehnbar wie die Seite mit den Umschlägen.

Ich bin zufrieden – sehr kuschelig ist die Mütze! Und ein bisschen auffällig vielleicht, aber sowas stört mich nicht. Andere machen sich (Kunst-)Fellbommel auf die Kopfbedeckung, mir gefällt es mit den Öhrchen besser. Die entstehen ganz einfach: an der oberen Naht von der rechten Seite die Ecken abnähen. Bei kraus rechts gibts ja keine richtige rechte und linke Seite, da muss man eben – bevor man Nähte schließt – festlegen, was innen oder außen sein soll.

War ich damit schon vor der Tür? Aber ja, für einen langen Spaziergang bei strahlend blauem Winterhimmel. Begegneten uns Menschen? Ohja! Haben sie sich gefreut? Keine Ahnung, aufgefallen ist mir nichts. Aber wäre es nicht schön, wenn ich mit einer wärmenden Kopfbedeckung den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern könnte?

Garne: Lacegarn in schwarz-lila von der Wollmeise, 100 % Wolle, 525 m/100 g. Silk Mohair in schwarz von Sandnes, 60 % Mohair, 25 % Seide, 15 % Wolle, 280 m/50 g.

Das hier bleibt: solange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert, verweise ich für Spendenwillige auf die “Aktion Deutschland hilft”: klick

Und natürlich: Solidarität mit Israel!

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