…. ich an diesem Tuch gesessen habe, kann ich gar nicht sagen. Viele, viele Monate (2 Jahre?) auf jeden Fall. In irgendeinem Sommer kaufte ich ein Knäuel Karen Noe Verlaufsgarn hier im Ort. Sicher nahm ich noch mehr mit, nur ein Knäuel ist nicht mein Stil. Dann wurde lange überlegt, was aus diesem schmuseweichen Wolle-Seide-Mix werden sollte – 50 g (250 m) sind nicht viel. Ein Häkelwerk wurde begonnen, aber das war nicht das richtige. Nun festgestellt, dass man dieses Garn nicht gut ribbeln kann. Dann sollte ein Halbkreis nach E. Zimmermann mit freier Musterung entstehen und der wurde dann auch relativ zügig fertig – aber natürlich zu klein. Es folgte eine monatelange Zeit des grübelns….
Damals nahm ich meinen Vorsatz “Keine neue Wolle kaufen, nutze was du hast” sehr ernst. Ich durchwühlte also mehrmals meine Vorräte bis ich etwas passendes fand. Wenn man nicht dasselbe hat, sollte man mit starken Kontrasten arbeiten. “Ähnlich” sieht immer gestückelt aus. Das gilt fürs nähen (Saum verlängern…) und auch bei anderen Handarbeiten.
Nun, irgendwann griff ich also zu dieser Sockenwolle, die von der lieben Morrigan so wundervoll mit Blauholz gefärbt wurde. Jetzt stand ich vor der Frage, wie ich den neuen Ansatz gestalten wollte. Auch diese Entscheidung fiel irgendwann: ganz simpel und einfach, “beifahrertauglich”, und es sollte wie eine geplante Borte wirken. Also ein Netzmuster. Viele, viele Maschen hatte ich nun auf der Nadel. Denn eine Borte soll leicht und weich fallen und üppig wirken. Wieder gingen Monate ins Land. Und eines schönen Tages vor gar nicht langer Zeit habe ich – nachdem ich dieses Strickzeug eine ganze Weile ignoriert hatte – kurz entschlossen eine Autofahrt zum abketten genutzt.
Da ich derzeit im Häkelfieber bin, wollte ich lieber noch eine Abschlusskante anhäkeln als weitere Reihen anzustricken. Erstaunlicherweise benötigte ich nur wenige Minuten und zwei Versuche, bis fest stand welche Häkelborte es wird. Sie besteht aus einer einzigen Reihe und war innerhalb von zwei Tagen beendet. So ein Abschluss ist das berühmte i-Tüpfelchen, finde ich.
Und nun ist es endlich, endlich fertig! Fäden vernähen, waschen, spannen – das ist ja alles rasch und gern erledigt.
Passende Pulswärmer sind natürlich auch schon in Arbeit.
Auf anderen – südlicher beheimateten – Blogs hatte ich es schon gesehen, aber auch hier zeigt sich tatsächlich eine Rosenblüte!